Sitzplan für Ihre Hochzeit: Schluss mit Sitzplatz-Chaos
Die schrullige Tante Adelheid sitzt neben dem Vetter dritten Grades, den sie noch nie leiden konnte? Spätestens dann müsste klar sein, dass Sie bei einer solchen Kombination wohl besser noch einmal hinterfragen, ob die Gästeliste wirklich so umfangreich sein soll. Dann wird es auch einfacher, mit einem Sitzplan für die Hochzeit eine clevere Sitzordnung auszuarbeiten, die allen Gästen gefällt. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine Sitzordnung empfehlenswert ist, worauf Sie beim Hochzeits-Sitzplan achten sollten und wie Sie die Gäste zum richtigen Tisch geleiten.
Vorteile eines Sitzplans für Ihre Hochzeit
So manches Paar stellt sich die Frage, ob ein gesonderter Sitzplan für die Hochzeit wirklich erforderlich ist. Zwingend notwendig ist er natürlich nicht, aber besonders bei größeren Hochzeitsgesellschaften durchaus sinnvoll. Eine Tischordnung für die Hochzeit hat mehrere Vorteile:
- Es gibt weniger Durcheinander zu Beginn der Feier, wenn alle Gäste auf der Suche nach einem guten Sitzplatz sind.
- Durch den Hochzeit-Sitzplan finden die Gäste schnell ihren Platz und die Feier kann beginnen.
- Ohne Sitzordnung besteht die Gefahr, dass jede Gruppe einen neuen Tisch eröffnet und am Ende Paare oder Familien getrennt sitzen müssen, weil nur noch Einzelplätze frei sind.
- Personen, die sich nicht verstehen (z. B. geschiedene Paare, zerstrittene Teile der Verwandtschaft), können getrennt voneinander sitzen.
- Die Tischnachbarn können so platziert werden, dass sie sich ideal ergänzen und gut verstehen, sodass schnell angeregte Gespräche entstehen.
Ein fester Sitzplan zur Hochzeit hat allerdings aus Sicht der Gäste den Nachteil, dass sie nicht selbst entscheiden können, neben wem sie sitzen möchten. Bei kleineren Hochzeitsgesellschaften unter 40 Personen verzichten deshalb viele Brautpaare darauf, eine Sitzordnung für die Hochzeit vorzugeben. Zumindest die Plätze am Brauttisch sollten allerdings fest vergeben werden, sodass die Brauteltern und Trauzeugen einen Platz in der Nähe des Brautpaars bekommen.
Ein schöner Kompromiss ist außerdem, anstelle eines festen Platzes lediglich die Tische zuzuweisen. So können die Gäste selbst entscheiden, neben wem sie sitzen. Dennoch gibt es eine grobe Orientierung, für welchen Tisch sie vorgesehen sind.
Schaffen Sie im Raum zusätzliche Sitzgelegenheiten, beispielsweise freie Stühle, welche die Gäste mit zu einem Tisch nehmen können. So müssen sie nicht lange nach einem Stuhl suchen, wenn sie sich gerne umsetzen oder sich mit Gästen an anderen Tischen unterhalten wollen.
Der Hochzeit-Sitzplan für den Brauttisch: vom Brautpaar bis zum Pfarrer
Zunächst einmal legt das Brautpaar fest, wer mit am Brauttisch sitzen soll und in welcher Reihenfolge. Häufig handelt es sich dabei um eine längere Tafel, die zentral im Raum platziert wird. Das Brautpaar sitzt dabei mittig, die Braut rechts vom Bräutigam. Neben der Braut folgen die Brauteltern und links vom Bräutigam dessen Eltern. Anschließend folgen – je nach Länge der Tafel, die Großeltern, die Trauzeugen und die Geschwister, jeweils mit Partner. Wenn Sie den Pfarrer einladen möchten, wird diesem normalerweise auch ein Platz am Brauttisch eingeräumt.
Natürlich muss es aber nicht zwingend eine so strenge Sitzordnung sein. Ist der Brauttisch etwas kleiner, könnten beispielsweise die Trauzeugen auch bei den Freunden platziert werden. Eine abweichende Sitzordnung bietet sich auch dann an, wenn mehrere geschiedene Elternteile sowie neue Partner vorhanden sind. Dann müssen diese nicht nebeneinandersitzen und Sie vermeiden unangenehme Situationen.
Ideen für Ihren Sitzplan zur Hochzeit
Lassen sich Ihre Gäste in mehrere größere Gruppen unterteilen, zum Beispiel in Verwandtschaft, Freunde und Arbeitskollegen, können Sie diese als Ausgangspunkt für Ihre Sitzordnung zur Hochzeit nutzen. Immer wieder gibt es aber auch die Situation, dass einzelne Personen oder Paare vorhanden sind, die sich keiner Gruppe zuordnen lassen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre Vorlage für die Hochzeit-Sitzordnung optimal auszuarbeiten:
Platzieren Sie Personen nebeneinander, die gemeinsame Interessen (z. B. Hobbys, Reisen) oder ähnliche Lebenssituationen (z. B. Singles, Paare, Familien mit Kindern) haben. So bestehen immer gleich Anknüpfungspunkte für kurzweilige Gespräche.
Eher stille Gäste, die sich mit dem Beginnen eines Gesprächs schwertun, setzen Sie mit gesprächigen, lebhaften Typen zusammen.
Trennen Sie Freunde oder Familienmitglieder sowie ehemalige Paare, die nicht gut aufeinander zu sprechen sind.
Platzieren Sie Paare nebeneinander.
Widerstehen Sie der Idee, alle Singles gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Im besten Fall fühlen sie sich damit nur unwohl, im schlechtesten Fall empfinden sie es als plumpen Verkupplungsversuch. Besser ist es, Singles unter die Gäste zu mischen. An reinen Pärchen-Tischen fühlen sie sich allerdings auch häufig nicht so wohl.
Stellen Sie die Stühle an den Tischen so, dass genügend Bewegungsspielraum bleibt. Niemand fühlt sich wohl, wenn er Schulter an Schulter sitzen muss.
Setzen Sie Frauen und Männer abwechselnd.
Besonderer Sitzplan für besondere Bedürfnisse
In Ihrem Hochzeit-Sitzplan sollten Sie außerdem auch die Bedürfnisse besonderer Zielgruppen berücksichtigen. Für Familien mit Kindern könnten Sie gesonderte Kindertische einrichten, an denen sich die Kleinen mit ihren Altersgenossen unterhalten und gemeinsam essen können. Die Eltern platzieren Sie an Erwachsenen-Tischen in der Nähe. Berücksichtigen Sie außerdem diese Hinweise:
Familien mit Babys und Kleinkindern benötigen einen Tisch mit genügend Platz für einen Kinderwagen sowie in einer eher ungestörten Ecke, weiter entfernt von der Band, Tanzfläche und Lautsprechern.
Auch Gäste, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, benötigen einen besonderen Platz am Rand. Und zwar genügend Platz, um unproblematisch wenden zu können.
Ältere Gäste wissen meist etwas ruhigere Sitzplätze zu schätzen, bei denen sie nicht direkt in der Nähe der Musikanlage oder Lautsprecher sind. Nutzen sie einen Rollator, gilt für sie dasselbe wie für Gäste mit Rollstuhl.
Sitzplan für die Hochzeit erstellen: So gehen Sie vor
Je größer die Hochzeitsgesellschaft ist, desto schwieriger ist es, alle Gäste sinnvoll auf die Tische zu verteilen. Arbeiten Sie dann am besten mit einem gedruckten Sitzplan oder einer entsprechenden Skizze auf einer Tafel. Für jeden Gast beschriften Sie dann einen Klebezettel. Diese können Sie nun auf der Skizze verteilen. Falls sich herausstellt, dass eine Einteilung doch nicht passt, können Sie diese unkompliziert ändern, indem Sie die Klebezettel neu anordnen.
Beginnen Sie zunächst mit dem Brauttisch, um die wichtigsten Gäste einem festen Platz zuzuweisen. Anschließend verteilen Sie die Gäste im Raum, die besondere Bedürfnisse mitbringen, etwa Eltern oder ältere Gäste mit Rollator. Erst danach verteilen Sie die restlichen Gäste auf Ihre Tischordnung für die Hochzeit.
So finden die Gäste ihren Sitzplatz
Bei großen Hochzeitsgesellschaften kann es mit der Vielzahl an Tischen schnell unübersichtlich werden. Damit die Gäste dennoch schnell ihren Sitzplatz finden, können Sie ihnen mit einfachsten Mitteln Orientierung schaffen. Viele Brautpaare entscheiden sich für einen Wegweiser am Eingang, der den Weg zum richtigen Tisch weist. Dabei dürfen Sie kreativ werden. Wie wäre es beispielsweise mit diesen Ideen für Ihren Sitzplan zur Hochzeit:
Spannen Sie in einem Bilderrahmen mehrfach eine Schnur und befestigen Sie daran Kärtchen, auf denen pro Tisch die Namen der Gäste stehen.
Platzieren Sie auf einer Staffelei eine Leinwand, auf der die gestellten Tische und die Namen der zugehörigen Gäste dargestellt sind.
Geben Sie den Tischen Namen (z. B. die Bezeichnungen der Kontinente).
Stellen Sie ein einfaches Metallgitter auf, an dem Sie wiederum Karten mit den Namen mittels Wäscheklammern befestigen.
Schreiben Sie die Tischordnung mit Kreidestift auf einen Vintage-Spiegel.
Nutzen Sie eine Pinnwand, um den Sitzplan Ihrer Hochzeit zu visualisieren.
In jedem Fall integrieren Sie den Tischplan so nahtlos in die Dekoration Ihrer Hochzeit und verhelfen Ihren Gästen so zu einer besseren Orientierung beim Einnehmen der Plätze
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