Sie kennen das vielleicht von Bernsteinen. Oft enthalten diese goldenen, durchscheinenden Steine, die aus dem Harz der Bäume entstanden sind, eingeschlossene Insekten oder Pflanzen. In Bernsteinen sind diese Einschlüsse bewundernswert, weil sie Einblicke in eine Zeit geben, die schon hunderte oder sogar tausende Jahre zurückliegt.
Bei einem Diamanten sind Einschlüsse unerwünscht. Der Diamant sollte möglichst rein sein. Die Zahl der Einschlüsse bestimmt neben weiteren Faktoren wie dem Schliff und der Größe auch den Wert des Diamanten.
Wie kommen Einschlüsse bei Diamanten zustande?
Es können auf ganz unterschiedliche Weise Einschlüsse in Diamanten entstehen:
Wachstumsdefizite
Auch Steine können Wachstumsdefekte haben. Es bilden sich dabei kleine Leerräume im Stein, die sich mit Gasen oder Flüssigkeiten füllen.
Spannungsrisse
Durch die Spannung eines Diamanten können Risse entstehen. Ein solcher Riss kann sich entweder nur im Stein befinden oder sich bis an die Oberfläche ziehen.
Silikatmineralien
Während des Wachstums können Diamanten Silikatmineralien aus der Umgebung umschließen. Anhand dieser Einschlüsse lässt sich sehr gut der Entstehungszeitraum des Steins bestimmen. Darüber hat man auch herausgefunden, dass der bislang älteste Diamant über 4 Millionen Jahre alt sein soll.
Internationales System zur Einstufung von Diamanten
Bislang hat sich nur bei der Kategorisierung von Diamanten ein einheitliches, internationales System durchgesetzt, um deren Reinheit zu bestimmen. Besitzt ein Diamant Einschlüsse, dann werden diese unter 10facher Vergrößerung unter dem Mikroskop betrachtet.
Es gibt drei grobe Einteilungen für einen Einschluss im Diamanten.
Keine Einschlüsse bei Diamanten: Typ 1
Können auch bei 10facher Vergrößerung eines Steins keine Einschlüsse festgestellt werden, dann gilt er als lupenrein bzw. Typ 1.
Geringe Einschlüsse bei Diamanten: Typ 2
Lassen sich unter der Lupe Einschlüsse feststellen, die jedoch nur in geringem Maße ausgeprägt und mit dem bloßen Auge kaum sichtbar sind, dann spricht man vom Typ 2 Diamanten.
Ausgeprägte Einschlüsse bei Diamanten: Typ 3
Kann man unter dem Mikroskop sehr ausgeprägte Einschlüsse beobachten, dann spricht man von der Diamanten-Kategorie Typ 3.
Farbige Diamanten durch Einschlüsse
Diamanten sind in ihrem ursprünglichen Zustand klar und transparent. Einschlüsse und Verunreinigungen im Stein können aber dazu führen, dass Diamanten eine Färbung annehmen und in Gelb, Braun, Grün, Blau, Orange oder Rosa schimmern. Solche Diamanten werden auch als Fancy Diamonds bezeichnet.
Diese farbigen Einschlüsse führen in der Regel zu einer Wertsteigerung des Diamanten. Sie kommen in der Natur sehr selten vor, was ihren besonderen Wert ausmacht. Ein pinker Diamant hat einen 50mal höheren Wert als ein weißer Diamant.
Hinweis: Es ist allerdings auch wichtig, wie die Färbung des Diamanten entstanden ist. Einige Diamanten verändern ihre Farbe durch radioaktive Strahlung. Eine solche Färbung senkt den Wert des Diamanten wiederum. Daher sollte ein Diamanten-Zertifikat die Herkunft der Färbung bestätigen.
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