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Green Wedding: 10 Tipps für nachhaltiges Heiraten

Green Wedding: Was steckt dahinter?

Der Klimawandel ist in aller Munde: Es wird weltweit wärmer, das Eis der Polkappen schmilzt, der Meeresspiegel steigt, extreme Wetterereignisse häufen sich. Jeder einzelne von uns kann in seinem Alltag einen Teil dazu beitragen, der prophezeiten Katastrophe entgegenzuwirken. Müll trennen, auf unnötige Autofahrten verzichten, Second-Hand-Kleidung einkaufen, größere Anschaffungen überlegt und langfristig tätigen, auf Fleisch möglichst verzichten, Urlaubsreisen mit der Bahn planen usw.

Keiner von uns kann und muss alles perfekt realisieren – aber wenn jeder den Beitrag leistet, der für ihn machbar ist, dann ist schon viel gewonnen.

Dasselbe Prinzip gilt genauso für eine Hochzeit. Klar, man heiratet nur einmal im Leben. Aber auch eine Green Wedding, eine grüne Hochzeit, wird ein rauschendes Fest und ein unvergesslicher Tag werden – vielleicht gerade wegen der besonderen und sehr überlegten Hochzeitsplanung. Dabei müssen Sie natürlich auf nichts, was für Sie wichtig ist, verzichten. Wer überlegt, was er für seine Hochzeit wirklich braucht und möchte, macht damit schon mal den ersten großen Schritt in Richtung Green Wedding.

10 Tipps für nachhaltiges Heiraten

Keiner von uns ist perfekt. Dieser Grundsatz gilt ebenso für Ihre Hochzeitsplanung wie für das ganze Leben! Dem einen fällt es leichter, auf opulente Fleischgerichte zu verzichten, der andere reduziert lieber die Tischdekoration, der dritte wollte die Hochzeitsreise sowieso in der Region unternehmen. Egal, welche klimafreundlichen Ziele Sie für Ihre Hochzeit umsetzen möchten, lassen Sie sich einfach von unseren zehn Tipps für nachhaltiges Heiraten inspirieren.

1. Location

Muss es denn unbedingt die Hochzeit am Meer sein? Mit mindestens 50 Freunden und Verwandten im Schlepptau, die eigens aufwändig für das große Fest anreisen? Sicher gibt es genauso hübsche und geeignete Locations bei Ihnen in der Region. Damit ersparen Sie Ihren Gästen lange Auto- und Flugreisen – und tun obendrein der Umwelt etwas Gutes.

Natürlich werden manche Freunde und Verwandte dennoch von weiter her anreisen müssen. Aber vielleicht verbinden diese Ihre Hochzeit gleich mit einem mehrtägigen Urlaub – damit sich die lange Anreise eher lohnt und somit auch wieder ökologischer ist? Hier empfiehlt es sich, bei der Hochzeitsplanung Feiertage und den Ferienkalender im Blick zu haben. Ihre Gäste werden es Ihnen danken – und das Klima ebenso!

Zum Thema Green Wedding haben viele von uns sofort eine wunderschöne Gartenkulisse im Kopf. Auch das kann eine perfekte Location für eine nachhaltige Hochzeit sein. Allerdings nur, wenn das Equipment für die Feier größtenteils schon vor Ort ist – und nicht erst aufwändig herbeigeschafft werden muss.

Und noch ein Tipp für den Geldbeutel: Günstige Hochzeitslocations mit guter Ausstattung finden Sie eher in der Nebensaison, also zu Frühlingsbeginn oder im Spätherbst. Dann sollten Sie jedoch sicherheitshalber lieber mit (Zelt)Dach über dem Kopf planen.

Green Wedding at its best: die perfekte Gartenkulisse für eine grüne Hochzeit

2. Catering

Es muss nicht der komplette Fleischverzicht im Hochzeitsmenü sein. Viel nachhaltiger ist es, beim Hochzeitscatering auf einen lokalen Anbieter mit regionalen und saisonalen Produkten zu setzen. Noch ökologischer sind Biofleisch und Biofisch sowie nachhaltig angebautes Obst und Gemüse. Und der Biowein vom örtlichen Winzer ist sicher oft günstiger als der edle, weit angereiste Shiraz aus Südafrika.

Zudem sollten Sie beim Catering darauf Wert legen, dass wenig Wegwerfprodukte oder Plastikverpackungen verwendet werden, also Glas- statt Plastikflaschen, Porzellan- statt Einweggeschirr und Stoff- statt Papierservietten. Und noch ein wunderbarer Tipp: Lassen Sie alles, was vom Essen übrigbleibt, als Doggy Bag für Ihre Gäste einpacken. So wird nichts verschwendet und Ihre Partygäste freuen sich bestimmt über einen leckeren Nachschlag am nächsten Tag.

3. Einladungen und Papeterie

Nachhaltig heiraten bedeutet nicht, dass Sie auf Hochzeitseinladungen in Papierform oder Namensund Menükarten beim großen Fest verzichten müssen. Verwenden Sie stattdessen einfach recyceltes Papier und achten bei der Wahl der Druckerei auf eine klimaneutrale Produktion und auf die Verwendung von Bio-Druckfarben.

Oder – wenn die Gästezahl nicht allzu groß ist – werden Sie einfach selbst kreativ. Liebevoll selbst geschriebene Hochzeitseinladungen, Namenskärtchen und Menükarten sind an Individualität kaum zu überbieten und werden Ihre Gäste noch lange davon erzählen lassen.

4. Hochzeitskleidung

Einer der großen Posten im Hochzeitsbudget ist und bleibt das Brautkleid. Prinzessin für einen Tag sein: Dagegen spricht auch in Verbindung mit dem Nachhaltigkeitsgedanken nichts. Vielleicht haben Sie noch das schlichte Brautkleid Ihrer Mutter im Schrank, dass Sie sich mithilfe der Schneiderin Ihres Vertrauens perfekt nach Ihren Vorstellungen um- und somit maßschneidern lassen? Den angesagten Vintage-Look gibt es damit gratis on top! Oder Sie finden ein hübsches Second-Hand-Modell, an das eine regionale Schneiderin noch Hand anlegt?

Zudem gibt es inzwischen zunehmend mehr Fairtrade-Brautmoden. Oder Sie setzen auf Brautkleid und Anzug aus dem Verleih? Ein Blick in einschlägige Verleih-Sortimente oder das Stöbern im Netz kann sich lohnen!

Grün ist es übrigens ebenso, wenn Sie sich für Hochzeitskleidung entscheiden, die Sie auch nach dem großen Tag nochmals tragen. Das wird vielleicht nicht unbedingt das Hochzeitskleid sein, aber die Brautschuhe oder der Anzug des Bräutigams könnten noch alternative passende Anlässe finden.

Und last but not least sollten Sie in puncto Make-up auf Naturkosmetik setzen.

Nachhaltig Heiraten im angesagten Vintage-Look

5. Eheringe

Auch in puncto Eheringe können Sie nachhaltig kaufen oder sogar recyceln. Sie haben noch alten Goldschmuck aus Familienbesitz, der jedoch nicht Ihrem Geschmack entspricht? Perfekt, lassen Sie ihn einschmelzen und daraus Ihre nachhaltigen Trauringe formen.

Alternativ setzen Sie auf einen Juwelier, der sich auf fair gehandelten Schmuck spezialisiert hat. Als kleines Familienunternehmen stehen wir von ringladen.de nicht nur für traditionelle Handwerkskunst, sondern achten zudem seit jeher auf Nachhaltigkeit und Fairness unserer Produkte.

Unsere Ringe werden ausschließlich aus recyceltem Gold und mit Diamanten aus konfliktfreien Gebieten in Deutschland und Österreich unter fairen Bedingungen gefertigt. Damit liegen wir voll im Green-Wedding-Trend! Sie bei der Wahl Ihrer Trauringe auch?

6. Dekoration

Hochzeitsdekoration ist häufig ein Kostentreiber – und dann wird alles nach dem Fest einfach weggeworfen. Das muss nicht sein. Wer nachhaltig heiraten möchte, hält sich am besten an die Devise: Weniger ist mehr! Schließlich sollen ja das Paar und seine Gäste im Mittelpunkt stehen – und nicht die Deko.

Darüber hinaus gibt es nach ein paar praktische Tipps für Ihre Hochzeitsdekoration:

  • Leihen Sie Hochzeitsdeko, statt sie zu kaufen
  • Verwenden Sie Materialen aus der Natur, etwa schöne Steine, Holz, Muscheln etc.
  • Betreiben Sie Upcycling, zum Beispiel mit alten Marmeladengläsern als Vasen oder leeren Weinflaschen als Kerzenhaltern
  • Setzen Sie auf regionale und saisonale Blumen
  • Verwenden Sie Deko, die Sie und Ihre Gäste nach dem Fest in Ihrem Zuhause weiternutzen können
  • Und das allerwichtigste: Verzichten Sie auf Plastik in jeglicher Form!
Hochzeitsdeko muss nicht aufwendig sein – oft liefert die Natur die schönsten Ideen!

7. Hochzeitstraditionen

Es gibt zwei Hochzeitstraditionsklassiker, die auf keiner Hochzeitsfeier fehlen dürfen: Das Reiswerfen aufs Brautpaar und das Ballonsteigenlassen nach der Trauung. Beide Traditionen sind leider wenig nachhaltig. Ersteres ist Lebensmittelverschwendung, zudem lassen sich die Körner nur mühsam wieder von der Straße entfernen. Zweiteres ist schlecht für die Natur, weil die meisten Plastikballons einfach irgendwo hängen oder liegen bleiben.

Schöne und umweltbewusste Alternativen fürs Reiswerfen dagegen sind:

  • Seifenblasen pusten
  • Wunderkerzen anzünden
  • Blütenblätter streuen

Nachhaltige Alternativen zu Luftballons sind:

  • Ein Gästebuch oder ein Wunschbaum für Wünsche
  • Postkarten, die unter den Gästen verteilt und direkt mit Wünschen ans Brautpaar verschickt werden
  • Jeder Gast wirft einen Gutschein (etwa für einmal Babysitten) in eine vorbereitete Box

8. Gastgeschenke

Selbstverständlich sollten Ihre Gäste ein kleines Souvenir von Ihrer Hochzeit mit nach Hause nehmen, um sich bei dessen Anblick gerne an Sie und Ihr gemeinsames Feiern zu erinnern. Doch eine kleine Freude kann man seinen Gästen ganz leicht machen, ohne dabei unnötigen Müll zu produzieren.

Schöne Zero-Waste-Gastgeschenke sind beispielsweise:

  • Hochzeitstischdeko – etwa Blumen oder Kerzen zum Mitnehmen nach dem Fest
  • Verbrauchsgüter wie Blumensamen, feine Marmeladen oder edle Konfiserie
  • Etwas Selbstgemachtes vom Brautpaar wie bemalte Steine, kleine Holzfiguren oder selbstgebackene Hochzeitsplätzchen


Auch sollten Sie umgekehrt Ihre Gäste bitten, Ihnen nur Dinge zu schenken, die Sie wirklich benötigen – am besten unverpackt. Vielleicht planen Sie hierfür vorab einen Hochzeitstisch in einem Geschäft Ihrer Wahl, wo sich die Gäste ein von Ihnen vorausgewähltes Geschenk aussuchen können. Oder Sie lassen von allen Gästen Ihre Hochzeitsreisekasse befüllen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle: Sie bekommen genau das, was Sie gerne hätten, Ihre Gäste müssen sich nicht den Kopf zerbrechen – und Umwelt und Klima freuen sich ebenso!

9. Transportwege

Für eine Hochzeitsfeier fallen viele Wege an: unter anderem für die Anreise der Gäste, die Wege von Brautpaar und Hochzeitsgesellschaft zwischen Standesamt, Kirche und Festlocation, die Wege für das Catering. Mit ein wenig Planung lassen sich hier viele (unnötige) Autofahrten vermeiden:

  • Bitten Sie Ihre Gäste, Fahrgemeinschaften zu bilden
  • Beauftragen Sie lokale Dienstleister für Catering & Co.
  • Vielleicht lässt sich der Weg von der Kirche zur Festlocation ja auch als gemeinsamer Spaziergang zurücklegen?


Und übrigens: Wer als Brautpaar mit der Fahrradrikscha vor dem Standesamt vorfährt, bleibt sicher mehr in Erinnerung, als wer dies mit dem knatternden Oldtimer tut.

10. Hochzeitsreise

Auch nach der eigentlichen Green Wedding geht es für das umweltbewusste Brautpaar nachhaltig weiter. Denn nun stellt sich die wichtige Frage: Wohin soll die Hochzeitsreise gehen? Was genau ist Ihnen wichtig auf Ihrer Honeymoon-Reise?

Für eine romantische Zeit zu zweit muss man nicht unbedingt ins Urlaubsresort auf die Seychellen fliegen. Eine einsame Almhütte in den österreichischen Bergen kann sogar noch viel intimer und schöner sein. Oft lassen sich Services wie Frühstückslieferung oder Candle-Light-Dinner zu vermeintlich rustikaleren Urlauben ganz einfach dazu buchen. Und wer viele Euros dank eines eingesparten Flugs übrighat, kann sich so einige Extras leisten!

Wer dagegen lieber einen Städtetrip als Hochzeitsreise unternimmt, muss dazu nicht zwingend in die USA reisen. Er wird sicher genauso gut in Europa fündig: sei es mit Paris, Rom oder Barcelona, mit Venedig, Wien oder Prag. Und wer die Reise dorthin mit der Bahn unternimmt, für den beginnt der Urlaub schon ab der Haustür: keine Staus, kein über den Verkehr schimpfender Partner, Zeit für gute Gespräche von Reisebeginn an! Wenn das mal keine guten Argumente sind ...

Honeymoon in den Bergen: Wieso nicht?

Nachhaltiges Heiraten ist also gar nicht so kompliziert, wie viele vielleicht denken. Wie bei jeder anderen Hochzeit stehen bei einer Green Wedding Liebe, Romantik sowie eine ausgelassene und unvergessliche Feier mit den Liebsten an erster Stelle. Aber wenn man an der einen oder anderen Stelle vorab überlegt, was genau einem wichtig ist, lässt sich der ökologische Fußabdruck einer Hochzeit deutlich minimieren.

Und vielleicht können Sie Ihre Gäste mit Ihrer nachhaltigen Hochzeit zum Nachdenken anregen – ganz einfach dadurch, dass auf Ihrer Hochzeit ein paar Kleinigkeiten anders sind. Dann haben Sie alles richtig gemacht.



Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/Aleksandr Grigorev / EyeEm, Bild 1: ©gettyimages/Victor Dyomin, Bild 2: ©gettyimages/JovanaT, Bild 3: ©gettyimages/Westend61, Bild 4: ©gettyimages/ Marko Klaric / EyeEm.

Autoren: Katja & Sebastian Brunner
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